Impfungen

Sie haben Fragen zum Thema Impfen? Das ist gut! Impfungen gehören zu den präventiven Maßnahmen, die vor bestimmten Infektionskrankheiten schützen können. Häufig fehlt uns aber das medizinische Hintergrundwissen, um die Vorteile und mögliche Risiken einer Impfung einschätzen zu können und sich für oder gegen sie zu entscheiden. Deswegen finden Sie auf MV Impft Antworten auf viele Fragen sowie die wichtigsten Neuigkeiten rund ums Thema Impfen – kurz und verständlich aufbereitet!

Altersgruppenspezi-fische Zuordnung der Impfungen

Impfungen sind freiwillige ärztliche Eingriffe, die nicht nur dem Nutzen des Einzelnen dienen, sondern der gesamten Bevölkerung. Zudem werden sie bei gesunden Menschen durchgeführt. Daher ist die Forderung nach besonderer Sorgfalt beim Impfen und eine damit verbundene kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Impfen gerechtfertigt. Sind Impfungen gefährlich oder überflüssig? Schaden sie Teilen der Bevölkerung mehr als sie nutzen? Hier gibt es Antworten auf die häufigsten Fragen zum Thema Impfen.

  • Diphtherie
  • Hepatitis B
  • Keuchhusten (Pertussis)
  • Masern
  • Mumps
  • Röteln
  • Meningokokken
  • Pneumokokken
  • Hib (Haemophilus influenzae B)
  • Polio (Kinderlähmung)
  • Rotaviren
  • Tetanus (Wundstarrkrampf)
  • Windpocken (Varizellen)
  • COVID-19 (Risikogruppen)
  • Diphtherie
  • Hepatitis B
  • Keuchhusten (Pertussis)
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  • COVID-19 (Risikogruppen)
  • Diphtherie
  • FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)
  • Grippe (Influenza)
  • Hepatitis B
  • HPV (Humane Papillomaviren)
  • Keuchhusten (Pertussis)
  • Masern
  • Mumps
  • Polio (Kinderlähmung)
  • Röteln
  • Tetanus (Wundstarrkrampf)
  • Windpocken (Varizellen)
  • COVID-19 (Risikogruppen)
  • Diphtherie
  • FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)
  • Grippe (Influenza)
  • Gürtelrose (Herpes zoster)
  • Keuchhusten (Pertussis)
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  • Röteln
  • Tetanus (Wundstarrkrampf)
  • COVID-19 (Risikogruppen)
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  • COVID-19 (Risikogruppen)
hpv

HPV / Intro

Die HPV-Impfung ist wichtig, um vor bestimmten Viren zu schützen, die Krebs oder Feigwarzen verursachen können. HPV steht für Humane Papillomviren. Diese werden vor allem bei sexuellen Kontakten übertragen. Die gute Nachricht, dass die HPV-Impfung effektiv vor den gefährlichsten HPV-Typen schützt! Eine Impfung wird allen Kindern zwischen 9 und 14 Jahren empfohlen, aber auch für Nachzügler bis 17 Jahre ist es immer noch sinnvoll, sich impfen zu lassen. Warum ist das so wichtig? HPV-Infektionen verlaufen meist symptomfrei, und viele Menschen merken gar nicht, dass sie infiziert sind. Diese Viren könnten später aber ernste Gesundheitsprobleme verursachen. Durch die Impfung schützt man also nicht nur sich, sondern auch andere, da die Verbreitung der Viren eingedämmt wird.

HPV / FAQs

Unser Ziel ist es, Ihnen die wichtigsten Informationen bereitzustellen, damit Sie fundierte Entscheidungen für die Gesundheit Ihrer Kinder und Ihrer Familie treffen können. In unseren FAQ finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen, die Ihnen helfen, die Bedeutung der HPV-Impfung besser zu verstehen. Informieren Sie sich hier umfassend und verständlich über den Schutz, den die HPV-Impfung bietet.
HPV steht für Humane Papillomviren. Das sind Viren, die durch Haut-zu-Haut-Kontakt, meistens beim Sex, in seltenen Fällen auch durch Schmierinfektion über Gegenstände übertragen werden.
Es gibt verschiedene Typen, die unterschiedliche Krankheiten verursachen können.
Die bedeutsamsten HPV-Typen werden in zwei Gruppen unterschieden.
Die Niedrigrisiko-Typen wie z.B. Typ 6 und 11 können Genitalwarzen verursachen. Die Hochrisiko-Typen, vor allem Typ 16 und 18, können zu unterschiedlichen Krebserkrankungen führen.
Tatsächlich infiziert sich fast jeder sexuell aktive Mensch im Laufe seines Lebens mit HPV.
Meist verläuft eine HPV-Infektion ohne Symptome und ist nach 1 bis 2 Jahren nicht mehr nachweisbar. Doch nicht immer gelingt es dem Körper die Viren zu bekämpfen und je nach HPV-Typ kann die Infektion zu Krebsvorstufen bzw. Krebs oder Feigwarzen führen.
Etwa 10% der Infektionen des Gebärmutterhalses führen zu ernsten Krebsvorstufen. Bei 30-50% der Frauen können sich diese, wenn nicht behandelt, innerhalb von 10-30 Jahren zu manifestem Krebs entwickeln. Bei Frauen ist Gebärmutterhalskrebs die häufigste durch HPV verursachte Krebsart. Außerdem können sowohl Männer als auch Frauen an Mundkrebs, Rachenkrebs, oder Krebs im Anal- bzw. Genitalbereich erkranken.
In Deutschland erkranken jährlich etwa 6.250 Frauen und 1.600 Männer an Krebs, der durch HPV hervorgerufen wird. Der größte Anteil dieser Erkrankungen betrifft den Gebärmutterhalskrebs, an dem jährlich etwa 4.600 Frauen neu erkranken und etwa 1.500-1.600 Frauen sterben.
Unbehandelt können einige HPV-Typen zu Erkrankungen wie Genitalwarzen, Krebsvorstufen oder verschiedenen Krebsarten führen.
Außerdem müssen jährlich zehntausende junge Frauen in Deutschland aufgrund von HPV-bedingten Krebsvorstufen eine sogenannte Konisation durchführen lassen. Das ist ein Verfahren, bei dem ein kegelförmiges Stück des Gebärmutterhalses entfernt wird. Dieses Verfahren kann das Risiko für Frühgeburten in Schwangerschaften erhöhen.
Die HPV-Impfung bietet einen fast 100%igen Schutz vor der Infektion mit den im Impfstoff enthaltenen HPV-Typen.
Ja, absolut! Diese Viren sind dafür bekannt, dass sie unter anderem Gebärmutterhalskrebs verursachen können, weswegen viele Menschen denken, dass sich nur Mädchen und junge Frauen impfen lassen sollten. Tatsächlich können sich aber auch Jungs mit HPV infizieren und sowohl andere anstecken als auch selbst erkranken. Wer sich dagegen impfen lässt, schützt also sich selbst und andere!
Ohne die Impfung besteht ein höheres Risiko, sich mit HPV zu infizieren und auch andere damit anzustecken.
Mit Beginn der sexuellen Aktivitäten kann es sehr schnell zu einer Ansteckung mit HPV kommen. Deshalb sollte der Impfschutz vor dem ersten sexuellen Kontakt im Alter von 9 bis 14 Jahren aufgebaut werden.
Da der Schutz aber auch im höheren Alter sinnvoll ist, sollten versäumte Impfungen schnellstmöglich bis zum 17. Lebensjahr nachgeholt werden.
In Deutschland gibt es zwei zugelassene Tot-Impfstoffe gegen HPV:
Cervarix®: Dieser Impfstoff ist bivalent, was bedeutet, dass er Schutz gegen zwei HPV-Typen bietet. Cervarix® schützt vor den HPV-Typen 16 und 18, die für den Großteil der Fälle von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich sind.
Gardasil®9: Dieser Impfstoff ist neunvalent, was bedeutet, dass er Schutz gegen neun HPV-Typen bietet. Gardasil®9 schützt gegen die HPV-Typen 6, 11, 16, 18, 31, 33, 45, 52 und 58. Die Typen 6 und 11 verursachen die meisten Genitalwarzen, während die anderen Typen mit einem höheren Risiko für verschiedene Krebsarten einhergehen, einschließlich Gebärmutterhals-, Vaginal-, Vulva-, Anal-, Peniskrebs sowie Krebs im Mund- und Rachenbereich.
Kinder von 9 bis 14 Jahren benötigen zwei Dosen des Impfstoffes im Abstand von mindestens 5 Monaten. Wenn der Abstand kürzer ist, sind drei Dosen notwendig. Ab einem Alter von 15 Jahren sind generell drei Impfungen notwendig.
Du kannst die Impfung beim Kinder- oder Hausarzt bekommen und in der Regel auch beim Gesundheitsamt. Mädchen und junge Frauen können sich auch beim Frauenarzt impfen lassen.
Die Impfung schützt vor den häufigsten und gefährlichsten HPV-Typen, aber es gibt noch andere Typen, gegen die sie nicht schützt. Daher ist es für alle immer noch wichtig sich mit Kondomen zu schützen und Frauen sollten weiterhin die Früherkennungsuntersuchungen wahrnehmen.
Nein, die HPV-Impfung muss nicht aufgefrischt werden!
Seit Einführung der HPV-Impfung im Jahr 2007 wurden weltweit über 270 Millionen Dosen verabreicht. Viele Studien haben gezeigt, dass die Impfung sehr sicher und gut verträglich ist.
Sehr häufige Impfreaktionen (bei mindestens 1 von 10 Geimpften) sind Schmerzen, Rötung oder eine Schwellung an der Einstichstelle sowie Kopfschmerzen. Es kann auch zu Muskelschmerzen, Fieber, Magen-Darm-Beschwerden, Schwindel und Müdigkeit kommen. Diese Beschwerden treten in der Regel nur für kurze Zeit auf. Schwere Nebenwirkungen wurden im ursächlichen Zusammenhang mit der HPV-Impfung bislang nicht berichtet.
Wenn du noch mehr über die Sicherheit dieser Impfung wissen möchtest, kannst du die Webseite des Paul-Ehrlich-Instituts in Deutschland besuchen: www.pei.de. Dort findest du noch mehr Informationen und Details.
Nein, es gibt keine Hinweise, dass die HPV-Impfung das Sexualverhalten ändert. Das Wichtigste ist, dass du durch die Impfung geschützt bist, egal wann du beschließt, sexuell aktiv zu werden.
Masern / Intro

Masern / Intro

Masern sind eine ansteckende Viruserkrankung, die durch eine einfache Impfung vermieden werden kann. Die Masern-Impfung ist sicher, effektiv und wird routinemäßig im Kindesalter empfohlen, um einen umfassenden Schutz zu gewährleisten.
Viele fragen sich, warum man Kinderkrankheiten wie Masern, Röteln oder Keuchhusten nicht einfach so wie die älteren Generationen in der Kindheit durchmachen kann? Eigentlich wären diese doch ganz harmlos. Leider stimmt das so nicht, denn nicht immer verlaufen diese Infektionen harmlos und es kann auch zu schwereren Verläufen kommen. Als Kinderkrankheiten werden sie nur bezeichnet, weil sie so ansteckend sind, dass vor der Impf-Ära die meisten Personen schon in der Kindheit daran erkrankt waren. Beispielsweise verläuft die Masern-Erkrankung nicht immer ohne Komplikationen. Bis zu 6 Wochen nach Erkrankung bleibt das Immunsystem so geschwächt, dass es zu anderen Infektionen kommen kann. Dabei können Mittelohrentzündungen, Atemwegs- oder Lungenentzündungen auftreten. Besonders gefürchtet ist als Komplikation die Gehirnentzündung, die zu geistiger Behinderung oder Lähmungen oder in seltenen Fällen auch zum Tod führen kann. Noch seltener, aber leider immer wieder vorkommend, ist eine Spätkomplikation, die über Jahre zur fortschreitenden Entzündung des Gehirns und des Nervensystems führt und immer tödlich verläuft. Dabei sind besonders Kinder betroffen, die im ersten Lebensjahr an Masern erkrankt sind. Mit 2 Impfungen gegen Masern, die mit einem Kombinationsimpfstoff (Masern, Mumps, Röteln) verabreicht werden, wird jedes Kind geschützt. Diese Impfungen sollen die Kinder möglichst in den ersten zwei Lebensjahren erhalten. Versäumte Impfungen sollen bis zum 18. Geburtstag nachgeholt werden. Auch nach 1970 geborene Erwachsene mit unklarem Impfschutz, ohne Impfung oder mit nur einer Impfung in der Kindheit sollen einmalig gegen Masern geimpft werden. Weitere Informationen finden Sie unter: www.masernschutz.de.
Grippe / Intro

Grippe / Intro

Die Grippeschutzimpfung ist eine einfache und effektive Möglichkeit, sich und seine Familie vor der saisonalen Grippe zu schützen. Influenza, auch als Grippe bekannt, kann jeden treffen und führt jährlich zu zahlreichen Erkrankungen. Die Impfung hilft, die Verbreitung des Virus zu reduzieren und schützt besonders gefährdete Gruppen wie Kinder, ältere Menschen und Personen mit chronischen Erkrankungen.

Grippe / FAQs

Sie haben Fragen zur Grippeschutzimpfung? Hier finden Sie Antworten auf die häufigsten Fragen rund um die Impfung, ihre Vorteile und den besten Zeitpunkt für die Impfung. Informieren Sie sich umfassend, um den bestmöglichen Schutz für sich und Ihre Familie zu gewährleisten.

Viele Menschen unterscheiden nicht zwischen einer Erkältung und einer echten Grippe (Influenza). Eine Grippeimpfung schützt ausschließlich vor einer Influenza, nicht vor einer fieberhaften Erkältung. Grippewellen fordern oft zahlreiche Todesopfer. Besonders gefährdet sind ältere Menschen (über 60 Jahre) sowie Menschen mit chronischen Erkrankungen und Schwangere. Daher empfiehlt die STIKO insbesondere diesen Personen, sich gegen Grippe impfen zu lassen. Influenzaviren verändern sich ständig und tauchen in neuen Varianten auf. Die Impfstoffe werden daher jedes Jahr auf die zu erwartenden Virusvarianten abgestimmt, die in der anstehenden Grippesaison voraussichtlich am häufigsten auftreten werden. Den besten Schutz für die jeweilige Saison bietet eine jährliche Impfung – am besten rechtzeitig vor Beginn der Grippesaison im Oktober oder November.

Die Impfung ist bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten möglich. Auch die Gesundheitsämter bieten die Grippeschutzimpfung an. Die notwendigen Informationen stellen die Landkreise und kreisfreien Städte unter anderem auf den Internetseiten zur Verfügung. 

Die jährliche Influenzawelle hat in Deutschland in den vergangenen Jahren meist nach der Jahreswende begonnen. Nach der Impfung dauert es 10 bis 14 Tage, bis der Impfschutz vollständig aufgebaut ist. Um rechtzeitig geschützt zu sein, wird deshalb empfohlen, sich ab Oktober bis Mitte Dezember impfen zu lassen. Sollte die Impfung in diesen Monaten versäumt werden, kann es auch zu Beginn oder im Verlauf der Grippewelle noch sinnvoll sein, die Impfung nachzuholen. Schließlich ist nie genau vorherzusagen, wie lange eine Influenzawelle andauern wird.
Ja. Gemäß Empfehlung der STIKO muss zwischen COVID-19-Impfungen und der Verabreichung anderer sog. Totimpfstoffe kein Impfabstand von 14 Tagen mehr eingehalten werden. Die Impfungen können simultan, d.h. gleichzeitig, verabreicht werden. Die Injektion soll jeweils an unterschiedlichen Gliedmaßen erfolgen. Die Influenza-Impfung sollte wie üblich im Spätherbst (Mitte Oktober bis Mitte Dezember) verabreicht werden. Unter der Voraussetzung, dass eine Indikation zur Impfung sowohl gegen Influenza als auch gegen COVID-19 besteht, ist die gleichzeitige Verabreichung der beiden Impfstoffe möglich. Eine ausführliche Aufklärung der zu impfenden Person über die möglichen, vermehrten vorübergehenden lokalen und systemischen Impfreaktionen ist bei der gleichzeitigen Gabe von COVID-19-Impfstoffen und Influenza-Impfstoffen (inkl. Hochdosis-Impfstoffen) besonders wichtig.
Covid-19 / Intro

Covid-19 / Intro

Die COVID-19-Impfung ist ein wichtiger Schritt, um sich selbst und andere vor dem Coronavirus zu schützen. Die verfügbaren Impfstoffe wurden gründlich getestet und bieten einen wirksamen Schutz vor schweren Verläufen der Krankheit.

Covid-19 / FAQs

Haben Sie Fragen zur COVID-19-Impfung? In unseren FAQs finden Sie Antworten auf die häufigsten Fragen rund um die Impfung, ihre Wirksamkeit und Sicherheit.
Informieren Sie sich hier, um Klarheit zu gewinnen und fundierte Entscheidungen für Ihre Gesundheit zu treffen.

Alle verfügbaren COVID-19-Impfstoffe bieten einen wirksamen Schutz vor schweren Verläufen der Krankheit. Die Impfung schützt nicht nur die geimpfte Person, sondern reduziert erheblich das Risiko, das Coronavirus auf andere zu übertragen. Damit werden auch Menschen geschützt, die derzeit nicht geimpft werden können, zum Beispiel Kinder unter zwölf Jahren. Die Impfung trägt somit maßgeblich zum Gemeinschaftsschutz bei.

Nach dem Impfen arbeitet Ihr Immunsystem daran Antikörper aufzubauen, dies kann verbunden sein mit u.a. erhöhter Temperatur. Eine solche Reaktion auf das Impfen ist normal und sogar positiv – Ihr Körper arbeitet. Außerdem kann es zu leichten Schmerzen und Schwellungen an der Einstichstelle kommen.

Ihre Corona-Schutzimpfung wird in Ihrem Impfpass erfasst. Sollten Sie keinen Impfpass besitzen, erhalten Sie eine Ersatzbestätigung. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

Allgemein

Impfungen sind freiwillige ärztliche Eingriffe, die nicht nur dem Nutzen des Einzelnen dienen, sondern der gesamten Bevölkerung. Zudem werden sie bei gesunden Menschen durchgeführt. Daher ist die Forderung nach besonderer Sorgfalt beim Impfen und eine damit verbundene kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Impfen gerechtfertigt. Sind Impfungen gefährlich oder überflüssig? Schaden sie Teilen der Bevölkerung mehr als sie nutzen? Hier gibt es Antworten auf die häufigsten Fragen zum Thema Impfen.

Allgemein
Nach einer Impfung mit einem abgetöteten oder abgeschwächten Erreger, der aber nicht die Krankheit auslösen kann, reagiert der Körper mit den gleichen Mechanismen, die er einem echten Eindringling entgegen setzen würde, nämlich mit der Produktion von Antikörpern. Diese und die Bildung von Gedächtniszellen ist Aufgabe unseres Immunsystems, um uns vor Infektionskrankheiten zu schützen bzw. eine bestehende Infektionskrankheit zu bekämpfen. Kommt es danach zum Kontakt mit dem Erreger, gegen den geimpft wurde, erinnern die Gedächtniszellen, dass dieser bekannt ist und sofort werden spezifische Antikörper als Schutzwall gebildet und wir erkranken nicht.
Bei den Lebendimpfstoffen handelt es sich um abgeschwächte, aber lebende Erreger, die nicht die Krankheit auslösen können. Oft reichen 1 oder 2 Impfungen aus, um ein ganzes Leben lang geschützt zu sein. Die Auseinandersetzung des Immunsystems mit diesen Lebendimpfstoffen ist ähnlich wie bei der echten Erkrankung wesentlich stärker als bei Verabreichung von Totimpfstoffen. Dadurch, dass die abgeschwächten Erreger sich im Körper vermehren, muss intensivere Abwehrarbeit geleistet werden. Für die Totimpfstoffe werden ganze abgetötete oder nur Teile von diesen Erregern verwendet. Hier muss öfter eine Erinnerung erfolgen, damit das Immunsystem diese nicht wieder vergisst. Deshalb benötigt es für die sogenannte Grundimmunisierung oft 2-3 Teilimpfungen sowie in bestimmten zeitlichen Abständen Auffrischimpfungen.
Jede Impfung stellt einen Eingriff in den Körper dar, der eine schützende Reaktion hervorrufen soll. Und dies kann, wie auch nach einer Medikamenteneinnahme, Nebenwirkungen mit sich bringen. Diese sind meist kurzzeitig und harmlos. Nach jeder Impfung kann es zu Rötungen oder Schwellungen an der Einstichstelle kommen, die nach 1-2 Tagen wieder abgeklungen sind. Grippeartige Symptome wie Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen, treten eher selten auf. Kleine Babys und Kinder reagieren auf manche Impfungen mit Fieber, gegen das man Fieberzäpfchen oder –saft geben kann und was ganz schnell wieder abklingt. Alle diese Reaktionen sind Anzeichen dafür, dass sich der Körper mit dem Impf-Erreger auseinandersetzt und einen Schutz gegen die echte Erkrankung aufbaut. Impfungen sind insgesamt sehr sicher und es kommt nur extrem selten zu schwerwiegenden Komplikationen.
Die Impfstoffe enthalten oft Zusätze, die z.B. deren Wirkung verstärken sollen oder zur Abtötung der Erreger notwendig sind. Impfskeptiker befürchten, dass diese Unverträglichkeiten auslösen oder anderweitig gesundheitsschädlich sein können. Diese Stoffe sind aber nur in sehr minimalen Mengen als Reste aus der Herstellung enthalten (z.B. Formaldehyd). Die Verträglichkeit von Impfstoffen wird vor der Zulassung sehr genau überprüft und auch danach weiter überwacht, so dass nichts passieren kann. Ein Grund für die Herstellung von Kombinationsimpfstoffen, die gegen bis zu sechs Krankheitserreger gleichzeitig schützen, ist auch, die Menge an Zusatzstoffen so gering wie möglich zu halten.
Tagtäglich muss sich der Organismus, sei es durch Essen und Trinken, kleine Kratzer, das Einatmen usw. mit viel mehr Erregern auseinandersetzen, als in jedem Impfstoff enthalten sind. Sogar das Immunsystem des kleinen Babys verarbeitet die verschiedenen, in den Impfstoffen enthaltenen Erreger an einem Impftermin ohne Probleme. Die modernen Kombinationsimpfstoffe enthalten viel weniger Erreger oder als Antigen wirksame Erregerbestandteile als früher. Vor allem aber kann so die Anzahl an Spritzen und die Angst vor zu vielen Zusatzstoffen reduziert werden, was keinen unerheblichen Vorteil für Kinder und Eltern darstellt.
Totimpfstoffe können weder die Krankheit auslösen (so wie z. B. nach Grippeimpfung immer noch fälschlicherweise behauptet), noch kann man andere damit anstecken. Auch bei den abgeschwächten Lebendimpfstoffen besteht in der Regel keine Ansteckungsgefahr. Nur in sehr seltenen Fällen kann von Geimpften eine Ansteckungsgefahr vor allem für immungeschwächte Menschen bestehen (z. B. Rotaviren, Windpocken).
Nein, es muss nicht ganz neu geimpft werden, denn es gilt der Grundsatz, dass jede Impfung zählt. Da es keinen unzulässig langen Abstand zwischen zwei Impfungen gibt, führt jede Nachholimpfung wieder in das gewünschte Impfschema zurück. Jeder sollte sich aber bewusst sein, dass er vor dieser Nachholimpfung ggf. keinen ausreichenden Schutz mehr oder noch nicht besitzt (vor Abschluss der Grundimmunisierung). Deswegen ist es wichtig, dass die Impfungen möglichst nach den Altersempfehlungen der Ständigen Impfkommission Deutschlands (STIKO) durchgeführt werden. Besonders vor dem Besuch von Gemeinschaftseinrichtungen soll auf einen zeitgerecht vollständigen Impfschutz der Kinder geachtet werden. Versäumte Impfungen sollten schnellstmöglich nachgeholt werden. Impfärztin oder -arzt sehen anhand des Impfausweises, welche Impfungen fehlen. Deswegen ist es sehr wichtig, zu jedem Impftermin diesen mitzunehmen und vorzulegen.
In der Regel bekommt jedes Baby seinen ersten Impfausweis bei dem Kinderarzt, der es erstmalig impft. Wenn man im Laufe seines Lebens den Impfpass verliert, kann bei jedem Hausarzt, im Gesundheitsamt oder einer speziellen Impfsprechstunde ein neues Exemplar erworben werden.
Ist man leicht erkältet und hat ggf. erhöhte Temperatur, fühlt sich aber sonst fit, besteht kein Grund die Impfung zu verschieben. Selbst bei einer Antibiotikaeinnahme kann geimpft werden, es sei denn, eine ernsthafte Erkrankung steckt dahinter. Dann und in allen anderen Fällen ernsthafter Beschwerden sollten wenigstens zwei Wochen nach der Genesung abgewartet werden. Die Entscheidung wird ihre Impfärztin oder ihr Impfarzt mit ihnen gemeinsam fällen. Chronisch kranke Patienten, bei denen das Immunsystem geschwächt ist – sei es durch die Erkrankung oder wegen einzunehmender Medikamente – sollten sich vor der Impfung mit ihrer Ärztin/ihrem Arzt besprechen. Manchmal ist es für diese Patienten besonders wichtig, geimpft zu werden. Welche Impfungen das betrifft, sagt Ihnen Ihre behandelnde Ärztin/Ihr behandelnder Arzt.
Prinzipiell kann in MV jede Ärztin/jeder Arzt, die/der ein Impfzertifikat durch Fortbildung erworben hat, impfen. Erster Ansprechpartner für Babys und Kinder ist der Kinderarzt oder für die Erwachsenen der Hausarzt. Aber auch in den Gesundheitsämtern der Kreise und kreisfreien Städte besteht die Möglichkeit, sich impfen zu lassen. Die Kontaktdaten der Gesundheitsämter in M-V finden Sie hier. Für Reisende in vor allem tropische und subtropische Länder stehen spezielle Impfzentren in mehreren Städten MVs zur Verfügung.
Die STIKO aktualisiert jedes Jahr ihre Impfempfehlungen und veröffentlicht diese. Die Kosten für alle darin enthaltenen öffentlich empfohlenen Standardimpfungen übernehmen die Krankenkassen. Auch bestimmte Indikationsimpfungen für ausgewählte Risikogruppen werden ebenfalls von den Krankenkassen getragen. Besteht ein berufliches Risiko für impfpräventable Erkrankungen, ist der Arbeitgeber in der Pflicht, diese Impfungen seinen Beschäftigten anzubieten und zu finanzieren. Reiseimpfungen gehören zu den individuellen Vorsorgeleistungen, so dass diese erst einmal jeder Reisende selbst zahlen muss. Es gibt aber eine Vielzahl von Krankenkassen, die fast vollständig die Kosten übernehmen bzw. sich an diesen beteiligen. Es lohnt also immer, bei seiner Krankenkasse nachzufragen!

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